Beschreibung
Wutbürger, Diffamierungen in den Sozialen Medien, Wahlerfolge von autoritären Politikern, nationalistische Separationen etc. – immer häufiger werden solche Phänomene als Gewalt und somit als Zeichen von individueller und kollektiver Überforderung gedeutet. Die Gesellschaft steht vor einem Dilemma, weil sie einerseits reagieren muss, anderseits verurteilende oder repressive Reaktionen selber Gewalt darstellen und somit zur Eskalation verleiten.
Viele Menschen erkennen im dialogischen Gespräch ein Instrument zur Überwindung dieser Zwickmühle. Die Herausforderung liegt in der radikalen Öffnung der eigenen Position. Das Wort des Gegenübers kann mich irritieren und inspirieren. Die Bereitschaft, sich urteilsfrei auf andere Positionen einzulassen, kann auch als Beziehungsangebot wirken. Die andere Position interessiert mich, egal ob sie mich auf- oder anregt. Beim Dialog werden die eigenen Gedanken und Worte permanent beobachtet und darauf konditioniert, eigene Empfindungs- und Bewertungsmuster zu erkennen und allenfalls umzuformen. In dieser Haltung kann mich auch das eigene Wort irritieren und bewegen.
Das Gesprächsthema wird jeweils aus dem Moment generiert, weil beim Dialog die Art des Sprechens zentraler ist als der Inhalt. Und bekanntlich war „im Anfang das Wort“.
Referent
Hansjörg Steinmann
• Dialog-Begleiter Institut GFK, Zürich
• MAS Systemisch-lösungsorientierte Beratung, HS Luzern
• Initiant von Dialog Konstruktiv, das offene Dialogforum (www.dialog-konstruktiv.ch)
Infos
Ort: Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich
Beginn: 16:00 Uhr
Eintritt: CHF 15
Kontakt: hj.steinmann@bluewin.ch