Beschreibung
Die christliche Tradition hat den menschlichen Körper mithilfe des theologischen Konzepts der Verkörperung oder „Fleischwerdung“ (ensarkosis, incarnatio) zu denken versucht. In der Bildformel eines geschundenen und dennoch triumphierenden Leibes vermittelt sie eine fundamentale Ambivalenz, die sich als Begehren nach dem verklärten Körper und als Ekel vor dem verfallenden Fleisch benennen lässt. Der Zusammenbruch dieser Deutungsmatrix führt zu einer Entkoppelung von Fleisch und Körper, die sich in der Bild-Kunst des 20. Jahrhunderts in einer bedrückenden Präsenz des Fleisches niederschlägt und zugleich neue Formen der Erlösung heraufbeschwört.
Referent
Andreas Cremonini
Unterrichtet Philosophie am Gymnasium am Münsterplatz (Basel) und im Rahmen des Weiterbildungsstudiengang CAS “Philosophie für Fachleute aus Medizin und Psychotherapie” der Universität Zürich. Er studierte in Basel und Berlin Philosophie, Kunstgeschichte und neuere deutsche Literatur und promovierte 2003 im Fach Philosophie an der Universität Basel. Er ist ausserdem Vorstandsmitglied von “ENTRESOL. Netzwerk für Philosophie und Wissenschaften der Psyche”.
Infos
Ort: Sphères, Hardtumstrasse 66, 8005 Zürich
Beginn: 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Kontakt: info@entresol.ch