Beschreibung
Friedrich Nietzsche beschrieb diese Aufgabe in ästhetischen Termini als Versuch, aus seinem Leben ein Kunstwerk zu machen, d.h. viele verschiedenartige Mosaiksteine zu einem ganzen, nicht vorgefertigten Bild zusammenzufügen.
In unserem Beitrag zur «Langen Nacht der Philosophie» wollen wir zusammen mit dem Publikum heutige Fragen der Identitätsfindung erörtern, etwa wie frei die Wahl angesichts eines durch die Digitalisierung erzeugten Konformismus wirklich ist. Entgegen dem modernen Freiheitsversprechen scheinen immer mehr gesellschaftliche Umgangsformen dogmatische Züge anzunehmen und in eine voraufgeklärte, hypermoralisierte Epoche zurückzuweisen, in der sich festgefahrene Urteile mit persönlichen Stigmatisierungen verbanden. Als Ausgangspunkt für die Überlegungen dienen Nietzsches Dialogführung in „Der Wanderer und sein Schatten“ sowie eine konkrete Mitschrift aus der Therapiepraxis. Beide dienen als Vorbild auch für das Gespräch über das Thema Identität mit dem Publikum.
Referenten
M. Sc. Elizabeth Högger Klaus
(Psychoanalytikerin und Co-Präsidentin Entresol) hat in Zürich Psychologie und Philosophie studiert sowie den “Master of Advanced Studies in Psychoanalytic Therapy” an der Universität Zürich absolviert. Sie ist nach mehrjähriger Unterrichtstätigkeit in klinischer Psychologie an der Universität Phnom Penh in einer psychoanalytischen Praxis in Zürich tätig.
Dr. Dr. Timon Georg Boehm
(Philosoph und Physiker) hat an der Universität Genf in Kosmologie und an der ETH Zürich in Philosophie zu Spinoza promoviert. Derzeit ist er als Dozent an verschiedenen Hochschulen tätig und ist Mitglied der Internationalen Nietzscheforschungsgruppe Stuttgart.
Infos
Ort: Sphères, Hardturmstrasse 66, 8005 Zürich
Beginn: 20:00 Uhr
Dauer: 90 Minuten
Eintritt: frei
Kontakt: info@entresol.ch