Beschreibung
War in der Geschichte der Philosophie lange Zeit die Vernunft das Mass aller Dinge, so wird heute der Mensch primär als Geschichten erzählendes Wesen begriffen. Geschichten befriedigen unser Bedürfnis nach Orientierung, nach Einsicht in die Ordnung der Dinge, nach Erkenntnis. Geschichten prägen unsere Wahrnehmung der Realität. Die Rede ist von sog. Narrativen. Narrative sind Hintergrundgeschichten, auf deren Basis wir die Welt interpretieren. Das Christentum oder die Aufklärung sind Beispiele für solche Narrative. Mit Bezug auf die Postmoderne könnte man auch von Metaerzählungen sprechen. Doch solche Metaerzählungen gibt es nicht mehr. Auch Nationen und Individuen leben von Geschichten. Denken Sie an Trump mit seiner gestohlenen Wahl oder Putin mit seinen Vorstellungen zur Ukraine. Auch wir als Individuen konstruieren uns unser Welt- und Selbstbild mittels Geschichten. Wie das funktioniert und welche Folgen das hat, ist Gegenstand des Vortrags.
Referent
Harry Wolf
Harry Wolf studierte Philosophie, um Antworten auf die Frage nach dem guten Leben zu bekommen. Während des Studiums machte er die Erfahrung, dass bestimmte Denkweisen sein Leben einschränkten. Es öffneten sich ihm neue Welten, neue Lebensweisen, neue Horizonte. Diese befreiende Erfahrung möchte er auch anderen ermöglichen. Deshalb betreibt er seit 1994 eine Philosophische Praxis in Zürich, in der er mit den Besuchern nach Wegen zu einem besseren Leben sucht.
Infos
Ort: GZ Loogarten, Badenerstrasse 658, 8048 Zürich (Haltestelle Lindenplatz)
Beginn: 18:00 Uhr
Dauer: 60 Minuten
Eintritt: CHF 20
Kontakt: harry.wolf@bluewin.ch